Um in Ansätzen zu begreifen, was die Essenz und die Prinzipien des Bujinkan und des Taijutsu beinhalten ist es zunächst einmal wichtig zu wissen, was der Begriff "Budo" bedeutet.
 Ich kann in erster Linie von meinen eigenen Erfahrungen berichten, da die tatsächliche Bedeutung sich an der Lebenswelt jedes einzelnen orientiert und sich deshalb unterscheidet. 
Wörtlich übersetzt (bu = Krieger), (do=Weg)ist gleichzusetzen mit dem "bushido" = "Weg des Kriegers". 
Diese Begrifflichkeiten haben ihren Ursprung in einer Zeit des feudalen Japans. 
Als das Land noch in zahlreiche Clans gespalten war und jahrhundertelang nichts Anderes als Krieg herrschte, haben sich die Lehren von Budo bereits im Sinne von "Lebensaufgabe" für jeden einzelnen Menschen, vom einfachen Bauern, über den Schmied, bis hin zum Samurai und den Clanfürsten zum elementarsten aller Lebensbereiche entwickelt. 
Das Leben wie es damals war erscheint uns aus heutiger Sicht vielleicht kompliziert und unerträglich, doch war es im Gegenteil dazu sehr einfach. 
Jedem Menschen wurde zur damaligen Zeit dessen Lebensaufgabe sozusagen in die Wiege gelegt. 
Jeder Mensch hatte sein Handwerk, seine gesamte Energie und seine Tradition in den Dienst seines Daimyo (Clanfürsten) und später (in Friedenszeiten) dem Shogun zu stellen.
 Sein handwerkliches Geschick und sein Können war stetig zu verbessern und seine Erfahrung an seine Nachkommen weiterzugeben. 
Für den Samurai hieß dies nichts anderes, als dass er sich der Kampfkunst widmen würde, um seine Fähigkeiten (bewaffnet, wie unbewaffnet) zu verbessern, auf dem Schlachtfeld stets als Sieger hervorzugen und so seinem Clanoberhaupt bedingungslos und bis in den Tod zu dienen. 
In gewisserweise ist es ein Vorteil zur heutigen Zeit. Ein Großteil der Menschen sucht nach dem Sinn des Lebens, ist orientierungslos und geht mit seinen Talenten verschwenderisch um. 
Budo, für die heutige Zeit neu interpretiert, heißt nunmehr nicht, die bevorstehende physische Auseinandersetzung als Sieger zu überstehen. 
Es bedeutet viel mehr einen Sinn für die wesentlichen Dinge im Leben zu entwickeln, sich und seine Umgebung kennenzulernen, besser zuzuhören und zu beobachten, besser mit der Natur zu interagieren, die Kommunikation auf jeder Ebene zu verbessern. 
Heruntergebrochen bedeutet Budo, seine Fähigkeiten zu erkennen und sein Umfeld zu nutzen, um diese Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Sich mit voller Hingabe dieser Weiterentwicklung zu witmen und mit Hilfe dieser Energie, sein Umfeld positiv zu beeinflussen ist eine Lebensaufgabe und mit Höhen und Tiefen verbunden, frei nach dem Motto: " Der Weg ist das Ziel." 
 
 
 
Taijutsu, wobei wörtlich "Tai" = Körper, und "jutsu/jitsu" = Kunst bedeutet, steht für die Fähigkeit ein ausgeprägtes Gefühl für den eigenen Körper zu entwickeln. 
Dies beinhaltet grob- und feinmotorische Fähigkeiten, aber auch Prinzipien der Tiefensensibilität, der Orientierungsfähigkeit, dem Gefühl für Takt, Distanzen und Ballance. 
Weit verbreitet ist die Annahme, dass Taijutsu sich im Sinne der Selbstverteidigung ausschließlich auf den waffenlosen Kampf bezieht. 
Diese Annahme teil ich nicht. 
Der Umgang mit jeder Art von Waffen oder anderen Werkzeugen entpringt aus den Grundprinzipien des Taijutsu.
Durch den geübten Umgang mit Waffen verbessern wir im Umkehrschluss unser Taijutsu. 
Das Hauptziel des Taijutsu ist Kontrolle, insbesondere in Form von Deeskalation und Prävention.  
 
3 traditionelle Ninjaschulen und 6 traditionelle Samuraischulen bilden das Kampfkunstsystem Bujinkan Budo Taijutsu.    
 
Togakure-Ryu Ninpo Taijutsu
Kumogakure-Ryu Ninpo Taijutsu
Gyokushin-Ryu Ninpo Taijutsu
 
Gyokku-Ryu Kosshijutsu
Koto-Ryu Koppojutsu
Tagagi Yoshin-Ryo Jutaijutsu
Kukishinden-Ryu Happo Biken Jutsu
Shinden Fudo-Ryu Jutaijutsu/Dakentaijutsu
Gikan-Ryu Koppojutsu
Toshitsugu Takamatsu (1889-1972) war bis zu seinem Tode "Soke" (Erbe/ Stilbewahrer) dieser neun Schulen.
In den 1950er Jahren nimmt er Dr. Masaaki Hatsumi (geb. 1931) als Schüler auf und ernennt ihn vor seinem Tod zu seinem legitimen Nachfolger und somit zum Soke der Kampfkünste. 
Hatsumi Sensei erkannte frühzeitig die Parallelen zwischen den verschiedenen Schulen und fasste diese zu einem Stil zusammen:
 
Bujinkan = Haus des göttlichen Kriegers
 
Ab den 1980er Jahren ist er auf der ganzen Welt unterwegs gewesen, um das Bujinkan und somit die traditionellen Kampfkünste der Ninja und der Samurai wiederzubeleben.
Mittlerweile werden die Lehren Hatsumis auf dem gesamten Globus weitergetragen.
 Ein Wettkampfmodus wurde seither nie eingeführt. 
Gründe dafür sind zum Einen die Effektivität der Techniken, welche ein zu hohes Verletzungsrisiko mitbringen würden.
 Zum Anderen soll dem persönlichen Training kein Erfolgsdruck auferlegt werden, welcher die Persönlichkeitsentwicklung negativ beeinflussen kann.
Im hohen Alter reist Hatsumi Sensei nun nicht mehr in ferne Länder. 
Schüler und Meister aus allen Teilen der Erde besuchen ihn nun seit vielen Jahren tagtäglich in großer Zahl, um von ihm zu lernen. 
Mit 87Jahren gibt er nach wie vor zweimal wöchentlich Training. 
Das Hombu Dojo im Stadtteil Noda (Präfektur Chiba) nördlich von Tokyo ist regelmäßig gut besucht.